Chemie- und Strahlenschutzzug

Der Chemie- und Strahlenschutzzug der Feuerwehr Celle ist eine Sondereinheit der Stadtfeuerwehr. Er setzt sich aus Mitgliedern aller neun Ortsfeuerwehren der Stadt Celle zusammen. Stationiert ist der Chemie- und Strahlenschutzzug im Feuerwehrhaus Herzog-Ernst-Ring. Hier verfügt der Zug über einen speziellen Schulungsraum. Im Einsatzfall fahren die Mitglieder das Feuerwehrhaus im Zentrum der Residenzstadt an und besetzen hier, die der Sondereinheit zugewiesenen, Fahrzeuge. Als weitere Einheit besteht die Dekon-Einheit der Feuerwehr Celle, sie ist dem Chemie- und Strahlenschutzzug beigeordnet und unterstützt ihn im Einsatz. Durch die Mitglieder wird der Gerätewagen Dekon-P bedient.  

Der Zug

Insgesamt 35 Feuerwehrfrauen und -Männer versehen Ihren Dienst im Chemie- und Strahlenschutzzug. Diese Aufgaben nehmen sie neben ihrer eigentlichen Mitgliedschaft und Tätigkeit in ihrer Ortsfeuerwehr wahr. Der Chemie- und Stahlenschutzzug wird von einer Zugführerin oder einem Zugführer geleitet. Der Zugführerin oder dem Zugführer stehen ein/e Stellvertreter/in und drei Gruppenführer/innen zur Seite.

Das Foto entstand im August 2020 vor dem alten Gerätewagen Chemie- und Strahlenschutz der Feuerwehr Celle. Das Fahrzeug kann auch als „Ur-Gw-G“ bezeichnet werden, da es eines der ersten seiner Art war und die technische Weisung des Landes Niedersachsen in den 80er Jahren des 20. Jahrhundert prägte.

Fahrzeuge des Chemie- und Strahlenschutzzuges

Dem Chemie- und Strahlenschutzzug sind grundsätzlich vier Fahrzeuge zugeteilt. Diese Fahrzeuge gehören zur Ortsfeuerwehr Celle-Hauptwache und werden im Einsatzfall durch die Sondereinheit besetzt. Hinzu kommt ein Führungsfahrzeug, dies kann u.a das Fahrzeug des Brandmeisters vom Dienst oder ein MTW aus einer der Ortsfeuerwehren sein.

Entsprechend der Einsatzlage kann der „Gefahrgutzug“ durch weitere Einsatzfahrzeuge der Stadtfeuerwehr ergänzt werden.

Auf dem Bilder sind die Fahrzeuge des Chemie- und Strahlenschutzzuges im August 2020 zu sehen. Foto oben v. l. MTW Florian Celle 10/17/1 als Führungsfahrzeug mit Funkarbeitsplatz, LF 16 Florian Celle 10/47/2, GW Gefahrgut Florian Celle 10/73/1, GW Dekon P Florian Celle 10/72/1 und GW Logistik 2 Florian Celle 10/68/1.

 

Gerätewagen Gefahrgut (GW-G)

Der Gerätewagen Gefahrgut wurde im Sommer 2020 in Dienst gestellt. Das Fahrzeug ist auf einem Scania Fahrgestell aufgebaut. Der feuerwehrtechnische Aufbau erfolgte durch die Firma Albert Ziegler GmbH. Das Fahrzeug verfügt grundsätzlich über die Beladung eines GW-G nach Norm, wurde jedoch an die Bedürfnisse der Stadt Celle angepasst. So verfügt das Fahrzeug u.a. zusätzlich über Gerätschaften für einen Strahlenschutzeinsatz.

Technische Daten zum Fahrzeug

  • DIN: 14555-12
  • Radstand: 5.750 mm
  • Motorleistung: 320 PS
  • Zul. Gesamtmasse: 18.000 kg
  • Fahrzeugabmessungen (LxBxH): 9.500 x 2.500 x 3.250 mm
  • Kabine / Besatzung: Original SCANIA / 1+1

 

Das Fahrzeug trägt den Funkrufnamen „Florian Celle 10/73/1“ und ist am Standort im Herzog-Ernst-Ring stationiert.

 

Organisation im Landkreis Celle

Bis 2003 hatte im Landkreis Celle nur die Feuerwehr Celle eine Einheit zur Gefahrgutabwehr. Das Gefahrgutkonzept des Landkreises umfasst heute neben dem Gefahrgutzug in Celle sieben Gefahrgutstützpunkte mit Grundausstattung auf Anhängern (4 CSA). Die Gefahrgutgruppen werden in erweiterten Zügen der jeweiligen Gemeinden geführt. Stationiert sind sie in Bergen / Lohheide, Eschede, Hermannsburg, Lachendorf, Faßberg / Unterlüß, Wathlingen / Flotwedel, Winsen / Wietze / Hambühren. Die Werkfeuerwehren Hostmann-Steinberg in Celle und Rheinmetall in Unterlüß verfügen über eigene, auf ihre Gefahrenlage abgestimmte Gefahrgutkomponenten

Unterstützung ausserhalb der Stadt Celle

Der Chemie- und Strahlenschutzzug ist eine Einrichtung der Stadt Celle und keine Einheit des Landkreises. Aufgrund seiner Spezialisierung und technischen Ausstattung unterstützt er jedoch im gesamten Kreisgebiet. Im Rahmen der Löschhilfe untersteht er der örtlichen Einsatzleitung. 

Dekon-Einheit

Im Dezember 2016 wurde zur Unterstützung des Chemie- und Strahlenschutzzuges die Dekon-Einheit gegründet. Diese neue Einheit ist keine selbstständige Sondereinheit sondern Teil des Chemie- und Strahlenschutzzuges.  

Die Mitglieder sind besonders für die Dekontamination geschult und ausgerüstet. Für ihre Arbeit steht ihnen u.a. ein Fahrzeug des Bundes, der Gerätewagen Dekon P, zur Verfügung sowie eine aufblasbare Einpersonenduschkabine zur Dekontamination der CSA Träger. Der Gerätewagen Dekon P zur Dekontamination und Versorgung von bis zu 20 Personen wurde vom Bund für den Landkreis Celle in Celle stationiert. Eine Verletzten-Dekontamination in der Art, wie sie in anderen Bundesländern umgesetzt und für Niedersachsen geplant wird, ist noch nicht möglich. Die Dekontamination von Geräten kann provisorisch durchgeführt werden.